Eine stilisierte Darstellung der Justitia als Silhouette mit Augenbinde. Die Waagschalen werden von zwei Handpaaren in unterschiedlichen Farben gehalten (eine Hand berührt/hält die Waagschale, die andere Hand befindet sich unter halb der Waagschale); links Hände in dunkelgrau, rechts Hände in rötlicher Farbe. Der Hintergrund des Bildes ist beige.

Relationale Normativität

Sowohl in der Moral- als auch in der Rechtsphilosophie haben in den letzten Jahren Theorien an Bedeutung gewonnen, die sich als „relational“ bezeichnen. Sie alle teilen im Ausgangspunkt die Überzeugung, dass Normen, Verpflichtungen, Ansprüche und Befugnisse eher aus unseren Beziehungen als aus abstrakten Werten allein hervorgehen. Grundlegend für rechtliche wie ethische Standards ist hiernach die Art der Beziehungen zwischen Individuen oder Gruppen. Denn diese normativen Standards basieren nicht ausschließlich auf Merkmalen in­di­vi­dueller Handlungsfähigkeit, sondern werden auch durch die Rollen, Erwartungen und Verantwortlichkeiten geprägt, die sich aus den Beziehungen zwischen den Akteuren ergeben. Doch was bedeutet es eigentlich, dass Normativität relational ist? Betrachtet man die moral- und rechtsphilologischen Debatten der letzten Jahrzehnte, so kon­kur­rie­ren zahlreiche gänzlich unterschiedlich situierte Ansätze um den Titel, einen relationalen Ansatz zu verfolgen. Das Projekt „Relational Normativity“ hat sich zum Ziel gesetzt, in dieser Debatte eine Bestandsaufnahme zu leisten. Es reflektiert die neuesten Entwicklungen in den Debatten über relationale Normativität und zeigt neue Wege für die zukünftige Forschung in diesem Bereich auf. Ausgehend von einem breiten Verständnis relationaler Normativität wird der Frage nachgegangen, was es bedeutet, dass bestimmte Normen, Erwartungen und ethische Standards aus der Art der Beziehungen zwischen Individuen oder Gruppen hervorgehen und durch diese definiert werden.

 

Forschungsergebnis: Workshop und Special Issue
Projektsprache: Englisch
Grafik: © ChatGPT

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