Eine Geschichte aus zwei Welten

Islamische und westliche Rechtsauffassungen aus der Perspektive der jeweiligen Rechtssysteme

Ziel dieser rechtsphilosophischen und -vergleichenden Dissertation ist es, die auf Rechtskategorien beruhende islamische Rechtstradition um einen neuen analytischen Ansatz zu ergänzen – ein Konzept, das es ermöglicht, die Bedeutung von Rechtsphänomenen besser zu begreifen und nachzuvollziehen.
Ausgehend von Rechtsvergleich und Rechtspluralismus beabsichtigt dieses Projekt, die bei der Analyse fremder Rechtsauffassungen durch die Verallgemeinerung westlicher Kategorien entstehenden Vorurteile zu vermeiden, die im Kontext nicht-westlicher Ideen und Institutionen unweigerlich zu Missverständnissen führen.
Dabei konzentriert es sich anders als die vorhandene Literatur nicht auf materielle Vergleiche normativer Inhalte, sondern auf die „Rechtsperspektiven“, die in die Gestaltung der islamischen und westlichen Rechtsordnungen ein­geflossen sind, wobei die rechtliche Dimension des islamischen Fundamentalismus mitberücksichtigt wird.
Im ersten Teil werden – weitgehend analog zur Forschungsachse „Grundlagen“ der Abteilung –  die wichtigsten For­schungsergebnisse des Projekts vorgestellt, wobei die relevantesten Rechtsfragen hinsichtlich der islamischen und westlichen Rechtsperspektiven im Zentrum stehen.
Im zweiten Teil wird eine vergleichende Verfassungsanalyse mit den Schwerpunkten Marokko, Ägypten und Saudi-Arabien vorgenommen, in der theoretische Fragen dynamisch untersucht werden.
Allerdings beabsichtigt das Projekt nicht nur einen Beitrag zur Rechtsphilosophie zu leisten, sondern auch einen neuen interdisziplinären Ansatz zu entwickeln und zu definieren, um damit einen Ausgangspunkt für neue Analy­sen in Forschungsbereichen wie dem Rechtsvergleich, Rechtspluralismus und dem Verfassungsrecht zu schaffen.
Schlussendlich wird dieses Projekt durch den neuen interdisziplinären Ansatz eine Grundsatzdiskussion über ein sich dauernd weiterentwickelndes Thema anstoßen, das auch langfristig immer weitere Fragen aufwerfen wird. Da­mit möchte es den wissenschaftlichen Dialog über die Beziehungen zwischen dem Westen und dem Islam er­wei­tern und die sich aus diesem Forschungsprojekt ergebenden grundlegenden Konzepte in einen angemessen umfassenden und kontextualisierten Rahmen stellen.

 

Forschungsergebnis: Dissertation an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (2019–2021)
Projektsprache: Englisch
Projektstatus: abgeschlossen

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