Die zugrundeliegenden Basistendenzen individueller Unterschiede in prosozialem Verhalten
Warum sind manche Menschen hilfsbereit und andere (eher) nicht? Warum bevorzugen manche Menschen es, zu kooperieren, wohingegen andere keine Skrupel haben, ihr Gegenüber zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen? Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt „Die zugrundeliegenden Kerntendenzen individueller Unterschiede in prosozialem Verhalten“ beschäftigt sich mit ebensolchen Fragen.
Die psychologische Forschung hat sich in ihrer Untersuchung individueller Unterschiede im menschlichen Sozialverhalten bisher nur singulären Zusammenhängen zwischen einzelnen Persönlichkeitseigenschaften und bestimmten prosozialen Verhaltensweisen (z. B. Hilfsbereitschaft, Kooperation) gewidmet. Ein systematisches Verständnis darüber, welche (Klassen von) Persönlichkeitseigenschaften in welchen (Klassen von) sozialen Situationen zum Tragen kommen, fehlt jedoch. Unser Projekt zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem es die „Kerntendenzen“ (d. h. gemeinsame Kernmerkmale konzeptuell ähnlicher Persönlichkeitseigenschaften) identifiziert, die individuellen Unterschieden in prosozialem Verhalten in verschiedenen Situationen zugrunde liegen. Dabei baut das Projekt auf vorhandenen theoretischen Annahmen zum Zusammenspiel von Personen- und Situationsmerkmalen in der Erklärung prosozialen Verhaltens auf und bedient sich vielfältiger, innovativer Methoden zur Messung und Modellierung prosozialer Verhaltenstendenzen. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, der zukünftigen Forschung zum Einfluss von Persönlichkeit auf prosoziales Verhalten ein differenziertes theoretisches Fundament zur Verfügung zu stellen und somit den Weg für ein tieferes und vielfältigeres Verständnis menschlicher Prosozialität zu ebnen.
Forschungsergebnisse: | eine Dissertation, diverse wissenschaftliche Artikel, Konferenzbeiträge |
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Projektsprache: | Englisch |
Foto: | © Hannah Busing/Unsplash |