Crime Reduction Interventions in Public Space
(CRIPS)
Kriminologinnen und Kriminologen sehen sich vor allem mit dem Problem konfrontiert, dass ihr eigentliches Untersuchungsobjekt – sprich die Kriminalität – sich im Verborgenen abspielt. Entsprechend konzentrierten sich Studien bislang auf die Eigenschaften von Personen und die Sozialfaktoren, die dazu führen, dass jemand kriminell handelt oder nicht (z. B. Peers, Gangs, Wohngegend, Veranlagung). Hingegen wurde es als zweitrangig betrachtet, Taten näher zu erforschen und herauszufinden, wie Entscheidungen getroffen werden.
CRIPS möchte diese Lücke schließen. Das Projekt setzt Virtual Reality ein, um herauszufinden, wie wirksam Interventionen sind, die darauf abzielen, Straftaten zu verhindern und/oder die öffentliche Sicherheit zu erhöhen. Die Studie arbeitet mit realistischen und ökologisch validen Nachbildungen von Stadtgebieten, die jedoch von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gesteuert werden können. Im Unterschied zu konventionellen Feldversuchen ermöglichen es VR-Interventionen zudem, die untersuchte Population direkt einzubinden und Einblick in ihre Beweggründe, Emotionen und Gedanken zu erlangen. Dieser Ansatz liefert einzigartige Erkenntnisse darüber, wie Interventionen gelingen können und bei wem. So kann CRIPS neue Wege in der Forschung beschreiten und dafür zu sorgen, dass wir kriminelles und antisoziales Verhalten besser verstehen bzw. Erkenntnisse darüber gewinnen, wie solchem Verhalten entgegengewirkt werden kann. Eingesetzt werden Interventionen zur Präsenz von Menschen (z. B. wie viele und welche „Wächter“ vor Ort sind, d. h. ein wachsames Auge haben) und zu physischen Veränderungen der Umwelt (z. B. Überwachungskameras, dynamische Straßenbeleuchtung).