MANUNKIND – Determinants and Dynamics of Collaborative Exploitation

MANUNKIND: Determinants and Dynamics of Collaborative Exploitation

Sklaverei und andere Formen der kooperativen Ausbeutung begleiten uns seit der Antike und haben unzähligen Generationen unvorstellbares Leid zugefügt. Und obwohl Sklaverei heute weltweit geächtet ist, verursachen ihre modernen Nachfolger weiterhin schwerwiegende Schäden für Millionen von Menschen.
Frühere Forschung hat umfangreiche Datensätze zur Verbreitung von koope­ra­ti­ver Aus­beu­tung über Kulturen und Epochen hinweg zusammengetragen. In der Literatur klafft jedoch eine erstaunliche Lücke, wenn es darum geht, die grundlegenden Anreizstrukturen der kooperativen Ausbeutung zu modellieren und die beteiligten psycho­lo­gi­schen Prozesse zu verstehen. Daher verstehen wir bislang nicht gut, wie die auf der Makroebene beobachtbaren Muster und Dynamiken kooperativer Ausbeutung aus den Merkmalen, Entscheidungen und Verhaltensweisen individueller Akteure auf der Mikroebene entstehen.

Um diese Wissenslücke zu schließen,

  • modelliert dieses Projekt kooperative Ausbeutung als strategische Interaktion zwischen Ausbeutern und Ausge­beu­te­ten,
  • untersuchen wir die psychologischen Mechanismen und Merkmale, die an solchen ausbeuterischen Interaktionen beteiligt sind, und
  • analysieren wir, wie das Zusammenspiel dieser Mikrokomponenten Muster und Dynamiken auf der Makroebene erzeugt und mit den ökologischen, wirtschaftlichen und ideologischen Bedingungen interagiert, in denen sie eingebettet sind.

Dazu entwickeln, testen und verbreiten wir einen vielseitig einsetzbaren spieltheoretischen Werkzeugkasten und ent­spre­chen­de neue Paradigmen für Verhaltensexperimente, um die multidisziplinäre Forschung zu kooperativer Aus­beu­tung voranzutreiben. Wir wenden rigorose formale Modellierungen und transparente, präregistrierte Tests theoretisch begründeter Hypothesen mithilfe von Experimental- und Archivdaten an, um kooperative Ausbeutung zu verstehen. Damit betritt dieses Projekt wissenschaftliches Neuland und setzt neue Impulse für die Forschung zu Ausbeutung in mehreren Disziplinen und auf mehreren Analyseebenen. Darüber hinaus können unsere Ergebnisse politische Ent­schei­dun­gen informieren, die darauf abzielen, moderne Sklaverei und andere zeitgenössische Formen der Ausbeutung zu beenden – im Einklang mit dem Nachhaltigkeitsziel 8 der Vereinten Nationen.

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