Die rechtliche Bewertung von Cyber­angrif­fen auf die Bundes­republik Deutschland unter besonderer Berück­sich­tigung von Hackback als Vertei­di­gungs­maßnahme

Cyberangriffe auf staatliche Einrichtungen und informationstechnische Systeme finden regel­mäßig statt und stellen eine erhebliche Sicherheitsbedrohung für Deutschland und seine wirt­schaft­lichen und politischen In­teres­sen dar. Neben passiven Abwehrmaßnahmen kann der sogenannte „Hackback“ als aktive Abwehr­maß­nah­me in Frage kommen. Hierbei startet die angegriff­ene Partei einen Cyber-Gegenangriff, um den Angreifer von seinem ursprünglichen Ziel abzubringen. Das primäre Ziel des Promotionsprojekts ist es, das Verständnis für die recht­li­chen Auswirkungen von Cyberangriffen zu verbessern. Diese unterscheiden sich von konventionellen Sicherheits­bedro­hungen dadurch, dass sie von Orten ausgehen, die sich von ihrem späteren Wirkungsbereich unterscheiden. Oft werden nationale Grenzen überschritten. Außerdem werden die Angriffe nicht nur von Privatpersonen verübt. Staaten können in unter­schied­lichem Maße beteiligt sein. All dies hat Konsequenzen für die Gefahrenabwehr, sowohl in tatsächlicher als auch in rechtlicher Hinsicht.
Es ist daher notwendig, den rechtlichen Rahmen für die Gefahrenabwehr zu klären, damit die Sicher­heits­behörden rechtmäßig und wirksam handeln können. Diese Dissertation zielt darauf ab, durch eine Analyse der Lehre und eine Gesetzesauslegung ein modernes Verständnis un­seres Sicherheitsrechts zu fördern, das auf moderne Be­dro­hun­gen wie Cyberangriffe vor­be­reitet ist. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehört ein breiteres und tieferes Ver­ständ­nis von der Regulierung digitaler Bedrohungen, insbesondere durch aktive Abwehrmaßnahmen. Durch die Untersuchung von Cyberangriffen und der von ihnen ausgehenden Bedrohung setzt sich dieses Projekt mit der sich entwickelnden digitalen und internationalen Bedrohung der öf­fent­lichen Sicherheit und dem zugehörigen Recht auseinander, womit Kernaspekte der For­schungs­agenda der Abteilung angesprochen werden.

 

Forschungsergebnis: Dissertation an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (2018–2022)
Projektsprache: Deutsch

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