Drei humanoide Roboter betrachten gerahmte Binärcode-Zahlen an einer Wand, zwei stehen, einer sitzt. (Zeichnung in Grau/Schwarz).

Algorithmisches Profiling und auto­ma­ti­sier­te Ent­schei­dungs­findung in der Straf­justiz

Max-Planck-Fellow-Gruppe

Die Forschungsgruppe „Algorithmisches Profiling und automatisierte Entscheidungsfindung in der Strafjustiz“ wid­met sich rechtlichen Fragestellungen, die sich aus dem Einsatz von Künst­li­cher Intelligenz (KI) im Bereich von Kriminalitätserkennung, Strafverfolgung und Aburteilung von Straftaten ergeben. Ziel ist es, zu prüfen, ob tradi­ti­o­nel­le Strafrechtsdogmatik und beste­hen­de Strafrechtspraxis überzeugende Antworten auf die Fragen geben, die sich heute beim Einsatz von KI-Systemen stellen; wo notwendig sollen innovative Lösungsansätze entwickelt wer­den. Die verschiedenen Projekte bedienen sich juristischer Methoden, rechts­ver­glei­chen­der Analysen und der Ein­bin­dung der Computerwissenschaften.

Grafik: © Mamak


Forschungsthemen

Die Forschungsgruppe ist offen für Forschungsprojekte zu allen Fragestellungen, die sich aus dem Einsatz von KI im Be­reich von Strafrecht und Strafprozess ergeben. Dazu gehören insbesondere Untersuchungen der strafrechtlichen Ver­ant­wortung, wenn KI als neuer Akteur eingesetzt wird, ebenso wie Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen au­to­ma­ti­sier­ter Rechtsanwendung im Bereich der Strafjustiz, und hier insbesondere der algorithmisierten Straf­zu­mes­sung, sowie neuer Regulierungs- und Kontrollmodelle für den Einsatz von KI in Strafrechtssystemen.


Projekte

Auf einer Wiese stehen ein Roboter und ein Junge in Fußballkleidung. Neben dem Jungen liegt ein Fußball und rechts dahinter ist ein Fenster mit einem Bruch zu sehen. Der Roboter zeigt auf den Jungen. (Zeichnung in Grau/Schwarz).

Projektleitung: Lea Bachmann
Mit KI-Systemen betreten neue Akteure das Parkett in Unternehmen. Sie bringen viele Vorteile, bergen aber auch neue Risiken. Am Anwendungsbeispiel von KI-Systemen in der Geldwäschereiprävention will das Disser­ta­tions­pro­jekt die strafrechtliche Verantwortlichkeit von… mehr

Eine grafische Darstellung mit Diagrammen, Geräten etc. Links oben ist ein Copyright- und rechts oben ein Schlossymbol. Ganz unten ist ein längliches Einzelteil, das den Fortgang eines automatischen Prozesses anzeigt und darunter steht "80 % complited" (sic!). (Zeichnung in Grau/Schwarz).

Projektleitung: Colin Carter
Große Sprachmodelle sind fortschrittliche Deep-Learning-Algorithmen, die Texte verstehen, zusammenfassen, über­setzen, vorhersagen und generieren können. Sie werden auf großen Datensätzen trainiert und können so men­schenähnliche Sprachfähigkeiten imitieren. In letzter… mehr

Ein humanoider Roboter mit rechteckigem Kopf sitzt mit überkreuzten Armen auf einem Felsen und wirkt wie in Gedanken versunken. (Zeichnung in Grau/Schwarz).

Projektleitung: Laura D’Amico
Im Laufe dieses Jahrhunderts wird künstliche Intelligenz (KI) immer weiter Einzug in unseren Alltag – aber auch unsere Gerichtssäle – halten. Anhand theoretischer und praktischer Ansätze widmet sich dieses Forschungsprojekt einerseits der Frage nach der strafrechtlichen… mehr

Nahaufnahme einer Platine mit elektronischen Komponenten.

Projektleitung: Linus Ensel
Im Fokus des Dissertationsprojekts stehen Möglichkeiten einer Teilratio­na­li­sie­rung des Straf­zu­mes­sungs­vor­gangs. Ein solcher Eingriff in das bestehende System würde freies richter­li­ches Ermessen reduzieren und wirft die Frage auf, welche Rolle der menschlichen… mehr

Eine Person sitzt konzentriert an einem Schreibtisch und tippt auf der Tastatur;  auf dem Computerbildschirm wird eine Fehlermeldung (ERROR) angezeigt; rechts unten steht ein Gift-Symbol. (Zeichnung in Grau/Schwarz).

Projektleitung: Sabine Gless
Sind Programmierer die neuen Ge­setz­geber – wie Joseph Weizenbaum bereits vor Jahr­zehn­ten prognostizierte, und werden sie die Strafjustiz ganz neu auf­stel­len? KI-Systeme dürften zunehmend menschliche Entscheidungen in ver­schie­denen Bereichen ersetzen, etwa bei der… mehr

Ein Roboter mit einem seitlichen Aufziehmechanismus steht mit erhobenen Armen. Links sind zwei große Finger zu sehen (Bedienung des Aufziehmechanismus?). (Zeichnung in Grau/Schwarz).

Projektleitung: Elina Nerantzi
Kann ein mit künstlicher Intelligenz ausgestatteter Agent (KI-Agent), der Schaden anrichtet, dafür direkt straf­recht­lich zur Verantwortung gezogen werden? Im vorliegenden Projekt werden neue Antworten auf diese immer wieder gestellte Frage erarbeitet. Dabei soll es… mehr

Zur Redakteursansicht