Deutsche Gesellschaft für Psychologie ehrt Isabel Thielmann
Wissenschaftlerin erhält Charlotte- und Karl-Bühler-Preis
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) verleiht den Charlotte- und Karl-Bühler-Preis des Jahres 2024 an die Max-Planck-Wissenschaftlerin Isabel Thielmann. Die Preisverleihung fand am 16. September im Rahmen des DGPs-Kongresses in Wien statt. Wegen des unwetterbedingten Hochwassers konnte Isabel Thielmann nicht anreisen und nahm die Würdigung online entgegen.
Isabel Thielmann leitet die unabhängige Forschungsgruppe "Personality, Identity and Crime" am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht in Freiburg. Gemeinsam mit ihrer Gruppe untersucht sie individuelle Verhaltensunterschiede und wie Persönlichkeitsmerkmale mit ethisch-moralischem Verhalten einerseits und unethischem bzw. kriminellem Verhalten andererseits zusammenhängen. Dabei nutzt sie innovative Methoden, um das Zusammenspiel von Selbst- und Fremdwahrnehmung zu verstehen sowie Ansätze zu entwickeln, um positives Verhalten langfristig zu fördern. Ein Hauptziel ihrer Arbeit ist es, theoretische Grundlagen in Psychologie, Verhaltensökonomie und Kriminologie zu erweitern und diese Disziplinen stärker zu verbinden.
Aus Sicht der Jury zeichnet sich Isabel Thielmanns Arbeit durch eine bemerkenswerte methodische Vielfalt und fundierte wissenschaftliche Basis aus, in der Laudatio wurde dementsprechend die hohe Aktualität und Relevanz ihrer Arbeit für das Verständnis ethisch-moralischen und unethischen Verhaltens hervorgehoben. Das Forschungsprogramm von Isabel Thielmann hat zudem bereits erheblichen Einfluss erlangt. Ihre Forschung wird weitreichend anerkannt und spiegelt sich in disziplininternen und interdisziplinären Arbeiten wider. Dabei sind ihre Beiträge zur Wissenschaft nicht nur theoretisch fundiert, sondern auch praktisch von großer Bedeutung und Relevanz.
Neben ihrer Forschung engagiert sich Isabel Thielmann aktiv in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, unter anderem durch die Einführung eines Mentoring-Programms für Jungwissenschaftler*innen in der DGPs-Fachgruppe für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik. „Isabel Thielmanns beeindruckende Forschungsstärke wie auch ihr außerordentliches Engagement im Rahmen der wissenschaftlichen Gemeinschaft machen sie zu einer würdigen und verdienten Preisträgerin der nach Charlotte und Karl Bühler benannten Auszeichnung“, sagte DGPs-Präsident Stefan Schulz-Hardt.
Mit dem Charlotte- und Karl-Bühler-Preis werden jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet, deren wissenschaftliches Werk den Rang eines Forschungsprogramms erreicht hat, das bereits ein Forschungsgebiet der Psychologie beeinflusst und möglicherweise Auswirkungen auf Nachbargebiete gezeigt hat. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 1000 Euro dotiert.