Abschied für Dominik Gerstner
Soziologe wird Professor an der Polizeihochschule Baden-Württemberg
Der langjährige Max-Planck-Wissenschaftler Dominik Gerstner hat einen Ruf auf Zeit an die Hochschule der Polizei im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen angenommen. Er tritt die neue Position zum Wintersemester 2023 an.

Der promovierte Soziologe war seit 2010 in der Abteilung Kriminologie des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht (damals noch Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht) tätig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen kriminalgeographische Analysen, abweichendes Verhalten und Straffälligkeit (Delinquenz) im Jugendalter sowie Predictive Policing („Vorhersagende Polizeiarbeit“). In den Jahren 2015–2018 evaluierte er im Auftrag des baden-württembergischen Justizministeriums ein Predictive-Policing-Projekt, bei dem eine Software eingesetzt wurde, die anhand gemeldeter Wohnungseinbrüche und anderer Parameter voraussagte, wo bald wieder eingebrochen werden könnte.
Nach Abschluss des Projektes blieb Dominik Gerstner dem Thema Wohnungseinbruch treu und übernahm Teile des Projekts „Virtual Burglary", bei dem es vor allem darum geht, das Verhalten von Einbrechern besser zu verstehen. Das Forschungsprojekt nutzt Virtual-Reality-Versionen von Wohngebieten, um das Verhalten von Einbrechern zu untersuchen. Einige der Experimente werden im institutseigenen MAXLab durchgeführt. Für den Rest suchte Dominik Gerstner Gefängnisse in Baden-Württemberg auf, um Vergleichsstudien mit verurteilten Einbrechern durchzuführen und ihr „Expertenwissen“ zu nutzen. Das Ziel: mögliche Präventionsmaßnahmen zu erarbeiten, um den Einbrechern künftig „die Arbeit schwerer zu machen“.
„Empirische Forschung kann eine Herausforderung sein. Während meiner Zeit am Max PIanck-Institut habe ich dessen erstaunliche Infrastruktur sehr zu schätzen gelernt. Ich werde immer dankbar sein für die Möglichkeiten, die mir die Max-Planck-Gesellschaft für meine Qualifikation und meine persönliche Karriereentwicklung geboten hat“, sagte Dominik Gerstner bei seinem Abschied.