Otto-Hahn-Medaille für Anna Pingen
Freiburger Wissenschaftlerin für herausragende rechtsvergleichende Forschung ausgezeichnet
Anna Pingen, Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht, erhält die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft.
Die Auszeichnung wird verliehen für ihre Doktorarbeit mit dem Titel Motivationsdelikte. Ein deutsch-französischer Strafrechtsvergleich. Die Medaille würdigt die „herausragenden rechtsvergleichenden Untersuchungen über die Kriminalisierung der direkten und indirekten Motivation zu Straftaten im deutschen und französischen Recht“, heißt es aus der Jury.
Anna Pingen studierte Rechtswissenschaften an der Universität Toulouse (Frankreich) und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutschland). Während ihres Studienaufenthalts in Deutschland (Erasmus-Programm) arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Ulrich Sieber am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht (damals Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht) in Freiburg. Im Jahr 2015 schloss sie ihr Bachelor-Studium mit dem Schwerpunkt Privatrecht an der Universität Toulouse ab. Im Juli 2016 erwarb sie in Toulouse nach Abschluss des „Master 1 Sciences criminelles et carrières judiciaires“ die „Maîtrise en droit“. 2021 wurde sie vom Fachbereich Rechtswissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promoviert.
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Strafrechtstheorie, Strafrechtsvergleichung, Menschenrechte, Motivationsdelikte und Antisemitismus. Seit April 2021 ist sie Mitherausgeberin der Zeitschrift „eucrim“. Zudem engagiert sie sich seit Jahren im Verein Anwältinnen ohne Grenzen.
Jedes Jahr zeichnet die Max-Planck-Gesellschaft junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Leistungen in ihrer Doktorarbeit aus. Die Otto-Hahn-Medaille ist mit einer Anerkennung von 7500 Euro verbunden. Durch die Preisverleihung sollen Talente zu einer späteren Hochschul- oder Forscherkarriere motiviert werden. Die Medaille ist nach dem deutschen Chemiker und Nobelpreisträger Otto Hahn (1879–1968) benannt, der von 1948 bis 1960 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft war.