„Auf jeden Fall ohne Krawatte“

Soziologe Dietrich Oberwittler feiert 25jähriges Institutsjubiläum

9. April 2025

Der Freiburger Soziologe und Kriminologe Dietrich Oberwittler begeht dieser Tage sein 25jähriges Jubiläum am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht. Oberwittler gehört zu den führenden Forschenden, die sich seit Jahrzehnten mit der Sicherheitswahrnehmung und den Ängsten der Menschen vor Kriminalität beschäftigen. Wir haben sein Jubiläum zum Anlass genommen, Weggefährtinnen und -gefährten zu Wort kommen zu lassen.

„Das allererste, woran ich bei Dietrich Oberwittler denke, ist ein Zitat, das bei uns zuhause inzwischen zu einem geflügelten Wort geworden ist. Als ich – gänzlich unerfahren im Veranstaltungswesen – Dietrich fragte, welcher Kleidungsstil denn der Konferenz am folgenden Tag an­gemes­sen sein könnte, sagte er: ‚Auf jeden Fall ohne Krawatte. Man muss als Soziologe ja auch erkennbar bleiben.‘ Der zweite Teil des Zitats wird bei uns als Redewendung zu jeder passenden Gelegenheit verwendet. Ich finde, dass darin eine sympathisch klare Haltung zum Ausdruck kommt, die viel über den Menschen Dietrich Oberwittler aussagt.“

Tim Lukas, Bergische Universität Wuppertal (ehemaliger Kollege)

 

„Dietrich ist nicht nur ein herausragender, international renommierter Soziologe und Kri­mi­nologe, er ist auch ein unschätzbar wertvoller Kollege und aufmerksamer Ge­sprächs­partner. Seine Tür steht immer offen, und er ist immer bereit, sein umfangreiches Wissen und seine Erfahrungen mit anderen zu teilen. Selbst in stressigen Phasen nimmt er sich Zeit und steht mit Rat und Tat zur Seite. Diese Kombination aus fachlicher Kompetenz, Zugewandtheit und Verbindlichkeit ist sehr besonders.
Dietrichs wissenschaftliche Erkenntnisse bereichern nicht nur aka­de­mische Debatten, sondern fördern auch das Verständnis für vielschichtige soziale Zusammenhänge in der Gesellschaft. Darüber hinaus schaffen sie eine solide Grundlage für evidenzbasierte Ansätze in der Kriminalprävention und Sicherheitspolitik. Seine Stimme leistet daher einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft und ermöglicht eine sachlich orientierte Auseinandersetzung mit Fragen der öffentlichen Sicherheit.
Wissenschaft ist für ihn kein ‘Business‘, sondern echte Berufung. Hinter dem sachlichen, analytischen Forscher verbirgt sich aber auch ein Mensch, der gesellig, zugewandt und authentisch ist.“

Dina Hummelsheim-Doss, Universität zu Köln (ehemalige Kollegin und Projektpartnerin)

 

„Dietrich hat immer eine offene Tür und offene Ohren für uns. Es ist unglaublich be­ein­druckend, wie man einfach jederzeit in sein Zimmer kommen und ihn ansprechen kann, egal wie viel Stress er gerade selber ausgesetzt ist.“

Florian Kaiser, Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht (Postdoc)

 

„Dietrich ist sehr fürsorglich. Ich kann mich daran erinnern, dass ich während der Pan­de­mie an einem kleinen Laptopbildschirm mit sehr vielen Exceltabellen arbeiten musste. Als Dietrich davon erfuhr, fuhr er mir höchstpersönlich einen Arbeitsbildschirm nachhause.“

Lisa Natter, Kriminologische Forschungsgruppe der Bayerischen Polizei (ehemalige Doktorandin)

 

„Dietrichs Forschung konzentriert sich auf den Kontext von Kriminalität und die Schnitt­stel­len von Menschen und Orten. Er arbeitet über Fach­grenzen hinweg und stützt sich auf modernste Methoden, um die Ursachen von Kriminalität und Unordnung besser zu ver­ste­hen und die Sicherheit in den Gemeinden zu erhöhen.
Dietrich ist ein strenger, nachdenklicher Gelehrter, der bei seiner For­schung einen theo­re­tisch, aber praktisch fundierten Ansatz vertritt. Er ist ein wunderbarer Mitarbeiter und Kollege, der einen ganzheitlichen Ansatz in der Forschungspraxis verfolgt.“

Rebecca Wickes, Griffith University (Projektpartnerin in Australien)

 

„Dietrich verkörpert das, was Wissenschaft sein soll: Objektivität, me­thodi­sche Strenge und kritisches Denken – das Ganze mit der nötigen Freiheit und Verantwortung. Was ihn als Menschen auszeichnet: viel Geduld und Verständnis, Verlässlichkeit und wenn es darauf ankommt: die nötige Portion Humor.“

Dominik Gerstner, Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (ehemaliger Kollege)


Dietrich Oberwittler leitet seit 2019 die unabhängige Forschungsgruppe Space, Contexts, and Crime, die sich mit sozial­räum­lichen Effekten auf Kriminalität und Unsicherheitswahrnehmungen beschäftigt. Zuvor hatte er als Senior Re­search­er an mehreren Projekten rund um Jugend- und Gewaltkriminalität mitgewirkt oder sie geleitet. Seit 2015 ist er zudem außerplanmäßiger Professor der Universität Freiburg. 

Oberwittler gilt als einer der bekanntesten Kriminologen deutschlandweit, wenn es um die Fragen der Sicher­heits­wahrneh­mung und Ängste der Menschen vor Kriminalität geht.

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