Marie Curie Stipendium für innovative Konfliktforschung

Lennart Reddmann erhält prestigeträchtige Förderung der Europäischen Kommission

25. Februar 2025

Lennart Reddmann, Postdoc am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht, hat ein renommiertes Marie Skłodowska-Curie Postdoc Fellowship der Europäischen Kommission erhalten.

Der promovierte Psychologe hatte sich mit einem Pro­jekt­exposé aus der Konfliktforschung für die Förderung beworben. In dem Forschungsprojekt “Group Formation under Conflict: An Experimental and Theoretical Study of Causes and Consequences” soll untersucht werden, wie Gruppen entstehen und sich verändern, wenn es zu Konflikten kommt. Die Unter­su­chun­gen werden mit Hilfe von psychologischen Experimenten und Computer­model­len durchgeführt. Ziel ist es, neue Erkenntnisse über die Ursachen von Gruppenkonflikten zu gewinnen und damit zur besseren Verständigung beizutragen.

„Die kriegerischen Konflikte weltweit zeigen auf, wie bedeutsam es gerade in diesen Zeiten sein kann, mehr über das Gruppenverhalten von Menschen in Konfliktsituationen zu erfahren“, erklärt Lennart Reddmann. „Mit Hilfe unserer Forschung werden wir herausfinden, wie Menschen ent­schei­den, welchen Gruppen sie in Konfliktsituationen beitreten wollen. Besonders erhoffen wir uns Antworten auf die Frage, wie Eigenschaften der Gruppe – beispielsweise die Gruppengröße oder die soziale Identität – diese Entscheidungen beeinflussen“, so der Wissenschaftler. Auch wie sich die Gruppenbildung auf die Erfolgschancen einer Gruppe auswirkt, sei eine zentrale Fragestellung des Projekts.

Die Europäische Kommission will mit ihren Marie-Curie Fellowships nach eigenen Angaben das „kreative und innovative Potenzial von promovierten Forschern“ fördern. In einem strengen Auswahlverfahren werden Projekte ausgesucht, die international und interdisziplinär sind und als besonders zukunftsweisend gelten.


Lennart Reddmann ist seit März 2024 als Postdoc am Freiburger Max-Planck-Institut und forscht in der Gruppe “Behavioral Economics of Crime and Conflict” unter der Leitung von Hannes Rusch. Zuvor promovierte er an der Universität Leiden unter der Betreuung von Carsten K.W. De Dreu und Jörg Gross zum Thema asymmetrischer Konflikte. Das nun geförderte Projekt “Group Formation under Conflict: An Experimental and Theoretical Study of Causes and Consequences” wird voraussichtlich im Oktober 2025 offiziell starten.

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