Forschungsethik in der Max-Planck-Gesellschaft

Tatjana Hörnle übernimmt Vorsitz des Ethikrates

11. Juni 2024

Tatjana Hörnle ist neue Vorsitzende des Ethikrates der Max-Planck-Gesellschaft. Die Rechtswissenschaftlerin gehört dem Rat seit einem Jahr an. Ab Juli 2024 tritt sie nun dessen Vorsitz an. Sie folgt auf Rüdiger Wolfrum, der den Posten viele Jahre innehatte.

Der Ethikrat der Max-Planck-Gesellschaft hat sich dem verant­wort­li­chen Umgang mit Forschungsfreiheit und Forschungsrisiken ver­schrie­ben. Er will einem potenziellen Missbrauch von Forschungs­ergeb­nis­sen so wirksam wie möglich begegnen. Dafür nimmt er u. a. den Einsatz neuer wissenschaftlicher Techniken (z. B. KI, Nano-Technologie) oder neue Richtlinien (z. B. Tierschutz, Medizin) in den Blick und beleuchtet deren Potenziale und Risiken.

Mit dem 2007 gegründeten Gremium zieht die Max-Planck-Gesell­schaft bewusst die Lehren aus der Forschung ihrer Vorgänger­organi­sa­tion, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die sich vor allem während der Zeit des Nationalsozialismus über ethische Grenzen hinweg­gesetzt hatte.

Die Rechtswissenschaftlerin und Rechtsphilosophin Tatjana Hörnle erforscht vor allem ethische und gesellschaftliche Fragen im Bereich des Strafrechts. Dazu gehören Kriminalisierungstheorien, Straftheorien und strafrechtliche Wertungen. Sie ist Expertin für Sexualstrafrecht und forscht zur Philosophie der Menschenwürde.

Zur Redakteursansicht