Forschungsethik in der Max-Planck-Gesellschaft
Tatjana Hörnle übernimmt Vorsitz des Ethikrates
Tatjana Hörnle ist neue Vorsitzende des Ethikrates der Max-Planck-Gesellschaft. Die Rechtswissenschaftlerin gehört dem Rat seit einem Jahr an. Ab Juli 2024 tritt sie nun dessen Vorsitz an. Sie folgt auf Rüdiger Wolfrum, der den Posten viele Jahre innehatte.
Der Ethikrat der Max-Planck-Gesellschaft hat sich dem verantwortlichen Umgang mit Forschungsfreiheit und Forschungsrisiken verschrieben. Er will einem potenziellen Missbrauch von Forschungsergebnissen so wirksam wie möglich begegnen. Dafür nimmt er u. a. den Einsatz neuer wissenschaftlicher Techniken (z. B. KI, Nano-Technologie) oder neue Richtlinien (z. B. Tierschutz, Medizin) in den Blick und beleuchtet deren Potenziale und Risiken.
Mit dem 2007 gegründeten Gremium zieht die Max-Planck-Gesellschaft bewusst die Lehren aus der Forschung ihrer Vorgängerorganisation, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die sich vor allem während der Zeit des Nationalsozialismus über ethische Grenzen hinweggesetzt hatte.
Die Rechtswissenschaftlerin und Rechtsphilosophin Tatjana Hörnle erforscht vor allem ethische und gesellschaftliche Fragen im Bereich des Strafrechts. Dazu gehören Kriminalisierungstheorien, Straftheorien und strafrechtliche Wertungen. Sie ist Expertin für Sexualstrafrecht und forscht zur Philosophie der Menschenwürde.