Otto-Hahn-Medaille für Sophie-Marie Humbert
Rechtswissenschaftlerin erhält renommierten Preis für Dissertation
Die Rechtswissenschaftlerin Sophie-Marie Humbert erhält die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft. Die Auszeichnung wird ihr verliehen für ihre Doktorarbeit mit dem Titel Plädoyer für die Legalisierung der Leihmutterschaft. Interdisziplinäre Analyse der Problemfelder und Regulierungsvorschlag am Vorbild der Lebendorganspende.
In ihrer Promotion befasst sich Humbert mit der interdisziplinären Analyse und internationalen Perspektive der Leihmutterschaft. Die Autorin überprüft darin die Argumente, die derzeit in Deutschland gegen die Zulässigkeit von Leihmutterschaft angeführt werden, aus interdisziplinärer Sicht. In Anbetracht der moralischen Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Leihmutterschaft stellen, bezieht sie neben einer rechtlichen auch eine ethische Perspektive in die Untersuchung mit ein. Zudem untersucht sie, ob ein alternativer rechtlicher Umgang mit Leihmutterschaft der derzeitigen Rechtslage vorzuziehen ist, etwa indem die rechtlichen Vorgaben für die Lebendorganspende auf die Leihmutterschaft übertragen werden.
Die Doktorarbeit schlage „in überzeugender Weise den Bogen von Grundlagenfragen zu konkreten Empfehlungen für Regulierung statt Verbot“, heißt es in der Würdigung der Jury. Die Arbeit könne „nicht nur rechtswissenschaftliche, sondern auch rechtspolitische Impulse für die angedachte Legalisierung von Leihmutterschaft geben.“
Sophie-Marie Humbert war von Herbst 2019 bis Spätsommer 2022 Doktorandin in der Abteilung Strafrecht des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht in Freiburg. Betreut wurde sie von Prof. Tatjana Hörnle, Direktorin am Institut und Leiterin der Abteilung Strafrecht sowie Honorarprofessorin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Promotion war im vergangenen Jahr bereits von der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin für die beste Promotion 2022 im Fachgebiet Strafrecht ausgezeichnet.
Seit 1978 zeichnet die Max-Planck-Gesellschaft jedes Jahr bis zu 30 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende wissenschaftliche Leistungen, die sie im Zusammenhang mit ihrer Dissertation erbracht haben, mit der Otto-Hahn-Medaille aus. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.