Die Entzauberung der juridischen Welt: Der Beitrag Hans Kelsens zum Rechtsdenken
Vortrag am 06.12.2023, 18:15 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Matthias Jestaedt (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) am Mittwoch, 06.12.2023, 18:15–20 Uhr, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, HS 1199, KG I | Gäste sind herzlich willkommen!
– in Kooperation mit dem Institut für Staatswissenschaft & Rechtsphilosophie der Universität Freiburg –
Abstract:
Hans Kelsen (1881–1973) gilt als der Architekt der österreichischen Bundesverfassung von 1920. Als Staatsrechtslehrer zählte er zu den Protagonisten des Weimarer Richtungs- und Methodenstreits. Als liberaler jüdischstämmiger Rechtswissenschaftler musste er 1933 aus Nazideutschland emigrieren. Zurecht wird er als der bedeutendste Vertreter der Wissenschaftlichen Moderne in den Rechtswissenschaften betrachtet.
Sein Eintreten für eine wissenschaftlich reflektierte Jurisprudenz ließ ihn seine Stimme erheben gegen die traditionelle Rechtswissenschaft, der er verdeckte Ideologisierung und Methodensynkretismus, essentialistische Kategorienbildung und personifikative Hypostasierungen vorhielt. Was ihm vorschwebte, war – dem Ansatz Albert Einsteins in der Physik nicht unähnlich – nichts weniger als eine Relativitätstheorie des Rechts.
Webseite (Universität Freiburg) • Kontakt: rechtstheorie@jura.uni-freiburg.de