Virtual Reality und Kriminalitätsforschung

Annual Meeting of the American Society of Criminology

8. November 2023

Kommende Woche reisen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht nach Philadelphia, um ihre Forschung an der kriminologischen Jahreskonferenz Annual Meeting of the American Society of Criminology der breiten Wissenschaftscommunity vorzustellen. Präsentiert werden kriminologische Forschungsprojekte, die mit Hilfe von Virtual Reality durchgeführt werden.

„A Virtual Night Out“

Im Rahmen dieses Projektes wird untersucht, inwieweit Emotionen einen Einfluss darauf haben, wie Menschen sich entscheiden. Die Forschenden wollen herausfinden, ob Menschen eher bereit sind, eine krimi­nel­le Tat zu be­gehen, wenn sie wütend sind. In einem virtuellen Irish Pub erleben Teilnehmende verschiedene Risikoszenarien, die extra so ausgelegt sind, dass bestimmte Emotionen geweckt werden – beispielsweise Beleidigungen durch fremde Personen oder übergriffiges Verhalten gegenüber einer Frau durch einen anderen Gast. Dieser immersive Ansatz, bei dem Teilnehmende in das Szenario „eintauchen“, ermöglicht es, situationsabhängig emotionale Erfahrungen zu analysieren.

„The Virtual Burglary Project“

Das Forschungsprojekt Virtual Burglary nutzt Virtual-Reality-Versionen von Wohngebieten, um das Verhalten von Ein­bre­chern zu untersuchen. Das Besondere: Die Studie wird in Gefängnissen – bei verurteilten Einbrechern – durchgeführt. Diese „Experten“ erkunden die virtuelle Wohngegend so, als ob sie dort einen Einbruch begehen wollten. Dabei treffen sie auf verschiedene Abschreckungsszenarien (Beleuchtung, Geräusche, etc.). Ziel der Studie ist es zu messen, wie sich diese Arten der indirekten Abschreckung auf das Vorgehen und die Risikowahrnehmung der Einbrecher auswirken. Eye-Tracking-Daten und räumliches Verhalten der Teilnehmer helfen dabei zu beurteilen, ob und wie gut die verschiedenen Abschreckungsmaßnahmen funktionieren. Das Ziel: Das Verhalten von Einbrechern soll besser verstanden werden. Mögliche Präventionsmaßnahmen können erarbeitet werden und den Einbrechern künftig „die Arbeit schwerer machen“. 

 
Die virtuelle Welt wartet! Am 16. November von 12:00 bis 18:00 Uhr im Philadelphia Marriott Downtown, Exhibit Hall (Grand Ballroom Salon E). 

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