Aufruf zum Frieden

Friedensappell der internationalen Scientific Community durch 150 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger

21. März 2022

Bis zum 21​. März 2022 haben nun 150​ Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger verschiedenster Disziplinen angesichts des von russischem Boden ausgehenden Krieges in der Ukraine zum Frieden aufgerufen. Dazu haben sie eine Deklaration unter­zeichnet, die von der Max-Planck-Gesellschaft initiiert wurde und die von den Lindauer Nobelpreisträgertagungen unterstützt wird.
 

Die Deklaration knüpft an die Mainau Deklaration 1955 gegen den Einsatz von Atomwaffen an. Sie wurde von Otto Hahn, 16-facher Teilnehmer der Lindauer Tagungen und erster Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, bei der 5. Lindauer Nobelpreisträgertagung mit initiiert. In der aktuellen Erklärung heißt es: „Die Entdeckung der Atomkernspaltung schuf die Grundlage für den Bau atomarer Vernichtungswaffen. Deren derzeitiges Volumen hat das Potential, die Erde für Menschen unbewohnbar zu machen und die menschliche Zivilisation auszulöschen. Deshalb dürfen solche Waffen nie zum Einsatz kommen!“

Die 150​ Unterzeichnenden fordern Regierungen und Wirtschaftsverant­wortliche auf, wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien verant­wort­ungsvoll und im Bewusstsein für ihre langfristigen Folgen einzusetzen. Der russische Präsident Wladimir Putin wird aufgefordert, die völkerrechtlichen Vereinbarungen zu achten, seine Streitkräfte zurückzurufen, Verhandlungen aufzunehmen und den Frieden herzustellen.

Die Lindauer Nobelpreisträgertagungen und die Max-Planck-Gesellschaft sind überzeugt, dass die Wissen­schaft den Dialog fortsetzen muss, auch wenn die Politik schweigt – oder kämpft. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass diese Initiative, neben unzähligen anderen, baldmöglichst zum wieder friedlichen Austausch zwischen den Nationen führt.

Der Aufruf liegt auch in einer englischen, ukrainischen und russischen Sprachversion vor.​

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